Copyright Andreas Lorenz (Die Filme liegen in der Originalversion in HD-Qualität vor.)  

Andreas Lorenz, Musiker und Filmemacher in Dresden, ist seit 1960 als Modellbauer und seit 1979 als RC-Flieger aktiv. Geprägt durch Musik und Modellbau in einer langen Familientradition der Vorfahren (u.a. mechanische Bergwerksmodelle und Weihnachtsberge) wurden schon in frühester Kindheit diese Interessensphären ausgebildet. Aufgewachsen im erzgebirgischen Kantorenhaus und die damit verbundene Betätigung in allen Formen der traditionellen und neuen Musikkultur sowie das Glück (oder Unglück) eines musikalischen Naturtalents beförderte den Werdegang zum Berufsmusiker im deutschen Elite-Segment.

Die Oboe (franz. Hobois – hohes Holz) ist ein traditionelles Musikinstrument, dessen Profispieler zwei Berufszweige betreiben muss: die Arbeit als Musiker und als Kunsthandwerker, der die Herstellung der Doppelrohr-Mundstücke selbst und in einem aufwändigen Arbeitsvorgang bewältigen muss. Dieses Kunsthandwerk ist immerhin ca. 5000 Jahre nachweisbar. Ohne die Entwicklung eines 6. Und 7. Sinnes geht nichts und die Fertigkeiten des Modellbauers sind dazu ideal.

Von größtem Vorzug ist zudem das praktische Wissen um Aerodynamik, sind doch deren Gesetze für schwingende und strömende Luft gleich. Das wirkt sich mit unschätzbarem Wert aus auf die Auslegung und Herstellung der Holzblasinstrumente, die man damit entsprechend vorteilhaft beeinflussen kann.

Der größte Vorzug eines kombinierten Lebensinhalts Modellbau/Modellflug und Kunst/Musik jedoch liegt zum einen in der Funktion als Abstandstherapie (immer noch besser als Alkoholismus oder Drogen), da künstlerische Arbeit bekanntlich kaum abrechenbar und meist nicht eindeutig bewertbar ist (der erzieherische und bildende Wert ist aber unbestreitbar). Das Robert Schumann-Schicksal liegt da irgendwie immer in Reichweite…

Zum anderen ist der Zugewinn an Intuition (ohne die ist Kunst nicht möglich) von entscheidendem Rang für das Charisma und letztendlich den Erfolg eines hochkreativen Musikers, z.B. der Wirkung einiger Stunden Hangflug am Großhang im Erzgebirge – ideale Bedingungen – warmer Gebirgswind – Duft der Almwiese – Sonne – Himmelblau und „kitschigste“ Wolkenbildung – stundenlanges gemeinsames Spiel und Bewegungskommunikation mit Bussarden, Störchen, Falken, Milanen – das beruhigende Rauschen der Fichten nebenan. Am nächsten Morgen geht es auf ins Tonstudio (Dresdner Lukaskirche) zum CD-Set und es ist dann im Duktus das zu hören, was man am Vortag am Hang erlebt hat.

Der Umfang der Discographie und Konzertaufzeichnungen der vergangenen 30 Berufsjahre ist enorm und kleine Beispiele daraus sind im Filmexperiment zu hören. Die Möglichkeit von Film und Fotos aus Drohnen eröffnet hochinteressante Möglichkeiten zur Synthese zweier vermeintlich gegensätzlicher Welten.