Entwurf und Bau eines F3J-Modells

Seit einigen Jahren nehmen auch Jugendliche des Vereins an F3J-Wettkämpfen teil. In dieser Disziplin ist ein motorloser Segler allein durch Ausnutzung von Thermik 10 (im Finale 15) Minuten in der Luft zu halten. Entsprechende Modelle (über 3 Meter Spannweite) sind jedoch recht teuer, wodurch die Idee entstand, ein solches Modell selber zu entwerfen und zu bauen, um unseren Jugendlichen einen wesentlich preiswerteren Einstieg in diese Klasse zu ermöglichen. Dieses Modell sollte in seinen Leistungsmerkmalen den käuflich zu erwerbenden weitestgehend nahe kommen.

Die fertigen Aluminium-Positive des Flügels. Der RSIII kurz vor dem Erstflug, Steffen Wolrab an der Fernsteuerung. Steffen beim Start zum vorerst letzten Meßflug.

An der Verwirklichung dieses Projekts nahmen verschiedene Vereinsmitglieder teil. Zunächst erfolgte die Formulierung der Anforderungen an das zu bauende Modell (Bezeichnug: RSIII). Neben einer Spannweite von 3.4m sollte ein möglichst geringes Gewicht bei hoher Profiltreue und Festigkeit erzielt werden. Dies erforderte den Bau in Negativform-Technologie. Nach der Auswahl des geeigneten Profils sowie der Berechnung der optimalen Streckung unter Zuhilfenahme eines von einem Vereinsjugendlichen entwickelten Computerprogramms (Programms zur Bestimmung der Geschwindigkeitspolare eines Segelflugmodells) erfolgte die Fertigung der Flügelform zunächst als Positiv mittels Drahterodierung aus Aluminium und anschließend als Negativ durch Abformung mit Glasfaser und Aluminiumformharz. Zur Bestimmung der notwendigen Festigkeit (Dimensionierung des Holms) des späteren Flügels wurden Seilstartversuche mit einem vergleichbaren, käuflich erworbenen F3J-Modell durchgeführt, bei welchen die auf das Modell wirkenden Kräfte gemessen wurden. Der anschließende Bau des Modells stellte für uns eine besondere Herausforderung dar, da wir mit der Verwendung oben genannter Fertigungstechnologie nur noch wenig vertraut waren. Es gelang jedoch, so dass schon bald die ersten Testflüge durchgeführt werden konnten. Im Anschluß wurden verschiedene Meßflüge durchgeführt, die zum Ziel hatten, die Geschwindigkeitspolare des Modells meßtechnisch zu überprüfen und somit Rückschlüsse auf die Genauigkeit unseres Rechenprogramms zu ziehen (welche, wie sich herausstellte, doch recht gut ist). Unlängst fand der vorerst letzte derartige Flug statt, womit nun die Entwicklung des Modells als abgeschlossen betrachtet werden kann.
Diese anspruchsvolle Aufgabe gelöst zu haben, erfüllt uns mit Freude - und macht uns auch ein wenig stolz.

Bei folgenden Anlässen wurde die Arbeit vorgestellt:

Download einer ausführlichen Beschreibung von Entwurf, Bau und Flugerprobung.

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