Programm zur Bestimmung der Geschwindigkeitspolare eines Segelflugmodells

Die Geschwindigkeitspolare eines Flugzeugs stellt die Sinkgeschwindigkeit in Abhängigkeit seiner Eigengeschwindigkeit dar und erlaubt somit verschiedene Aussagen über sein Flugverhalten. Sie kann sowohl im Flug experimentell als auch rechnerisch ermittelt werden. Letzteres ist jedoch aufgrund der besonderen Gegebenheiten im Größenbereich der Modellflugzeuge nicht mehr per Taschenrechner zu bewerkstelligen, sondern nur unter Verwendung von leistungsfähigerer Rechentechnik realisierbar. Erste entsprechende Versuche gab es bereits zu DDR-Zeiten auf einer Großrechenanlage. Als vor einigen Jahren private Rechentechnik für uns erschwinglich wurde, eröffnete sich die Möglichkeit, ebendiese zur Lösung des Problems heranzuziehen. Neben dem Interesse an den theoretischen Aspekten des Flugphysik und deren Anwendung war dabei die Neugierde Motivation, wie nah man wohl bei entsprechender Verfeinerung des Rechenmodells der Praxis kommen würde. Auch die spätere Zuhilfenahme bei der Profilauswahl neuer Modelle wurde ins Auge gefaßt, wie sie schließlich auch bei unserem neuen F3J-Modell erstmals erfolgreich praktiziert wurde.

Eine vom Programm berechnete Geschwidigkeitspolare	Der Vergleich verschiedener Profile ist ebenfalls möglich.	Darstellung der Profilgüte in Abhängigkeit von Flügelstreckung und Flächenbelastung

Thomas Brenner schrieb zu diesem Zwecke ein Pascal-Programm, welches die Geschwindigkeitspolare eines Segelflugmodells berechnet und grafisch ausgibt. Als Datengrundlage dienen ca. 80 im Winkanal vermessene Modellflugprofile, welche von Prof. M. Selig an der University of Illinois durchgeführt und im Internet veröffentlicht worden sind. Neben der Berechnung der Polare eines Profils bei vom Nutzer festzulegenden Flächenparametern gestattet das Programm den Vergleich verschiedener Profile sowie die Ermittlung der Eigenschaften eines Profils in Abhängigkeit der Flächenstreckung (Parameteroptimierung).

Bei folgenden Anlässen wurde die Arbeit vorgestellt:

• Vortrag auf der DGLR-Nachwuchstagung, Bremen 1998
• Sächsischen Jugendforum für Wissenschaft und Technik 1999 (hier erhielt die Arbeit den Zukunftspreis)