Bauanleitung

 

Dieses futuristisch wirkende Fluggerät sollte hervorragende Flugeigenschaften haben, und dann auch noch solche, die man eigentlich bei Slowflyern, Jets und 3D-Akro-Fliegern findet. Dieses Versprechen im Beitrag FMT 06/2014 reizt natürlich und somit war der Entschluss, selbst zu bauen, schnell gefasst, zumal der Aufwand, einen Flieger aus Depron erfahrungsgemäß nicht allzu hoch schien. In dem folgenden Bericht sollen die notwendigen Arbeitsschritte kurz vorgestellt werden. Wer bauen will, kann nach der hier stehenden Bauanleitung verfahren. Es lohnt sich auch, die Beschreibung des kleineren Vorgängermodells Turtle One zu lesen.


1. Herunterladen des Bauplans(Fig. 1) von http://www.fmt-rc.de und ausdrucken im Format A0 auf festem Papier. Danach werden die Teile ausgeschnitten und dienen als Schablonen.


2. Als Material verwendet man am besten 6mm Aero Depron (Dichte = 1.68g/dm2, 2.92€/m2). Dieses ist nicht so fest wie normales Depron, dafür aber leichter und gut biegbar ohne zu brechen - in gewissem Sinne eher zäh. Als Schneidemesser dient ein Skalpell. Beim Auflegen der Schablonen (fixieren mit Stecknadeln) sollte man unbedingt auf die Faserrichtung achten!

Wenn nicht anders erwähnt, werden die Klebungen mit Weißleim (z.B. Bastelleim, gut und billig) ausgeführt. Durch den Herstellungsprozess verbleibt auf der Depron Oberfläche Trennmittel. Um eine gute Verklebung zu erreichen, sollte man die Klebebereiche leicht aufruhen oder wenigstens mit Alkohol abreiben.


3. Ober-und Unterschale lassen sich leicht erzeugen. Die Teile werden nicht vorgebogen, sondern mittels eines schönen Tricks (http://www.youtube.com/watch?v=MZAnI8iwdRo) in ihre endgültige Form mit der richtigen Profilierung gebracht. Dann überträgt man auf die jeweiligen Innenseiten mit Faserstift die Positionen der einzubauenden Spanten usw. (Fig. 2,3)


4. Die Motorbefestigungen(Fig.5) werden aus den Frästeilen(Fig. 4) gefertigt. Hierzu nimmt man 4mm Pappel Sperrholz. Es ist sehr leicht und hat eine ausreichende Festigkeit. Die Teile werden zusammen gesteckt und verklebt. Dazu lässt man dünnen Sekundenkleber in die Ritzen laufen.


5. In die Oberschale werden Verstärkungen aufgeklebt, danach die zwei Längsspanten(101g), so wie es Fig. 6 zeigt. Hierfür eignet sich PU-Kleber(z.B. Beli-Zell) sehr gut. Man sollte aber darauf achten, nicht zu viel Kleber aufzubringen, denn der quillt stark auf. Danach wird auf die gleiche Weise der vorher gefertigte Motorquerträger(80g) eingeklebt(Fig. 7). Die Unterschale entsteht ganz analog(Fig. 8).


6. Für die Profilierung im Nasenbereich des Flügels schaut man sich am besten das Video unter Punkt 3 noch einmal an.


7. Jetzt werden 6mm Plasteröhrchen (2.7g/m) eingesetzt, die Motor-und Servokabel getrennt aufnehmen. Durch den Einbau der Röhrchen ist später ein unproblematischer Ein-und Ausbau der Komponenten möglich bei zu vernachlässigendem Zusatzgewicht. Außerdem wird die Struktur durch die Verklebungen steifer(Fig. 9).


8. Auf die Innenseite der Oberschale werden in Richtung der Motorachsen Verstärkungen aus Rohacell aufgeklebt, die später die Verankerungen der Seitenleitwerke bilden(Fig. 9).


9. Nun werden mit der Schablone(Fig. 10) die Servo-Aussparungen geschnitten. Die Servo-Rähmchen(Fig. 10 Mitte) werden auf der Innenseite aufgeklebt, so dass das Servo von oben versenkt im Flügel hängt. Durch diese Art der Montage kann man es jederzeit ohne Probleme tauschen. Im Unterschied zum Original(FMT 06/2014) wird nur ein Servo pro Querruder verbaut. Der Sinn einer Zweiteilung hat sich mir bis jetzt nicht erschlossen. Mit nur einem Servo pro Seite kann man Zeit, Gewicht und Geld sparen!


10. Mit dem Einziehen der Verkabelung ist der Innenausbau der Oberschale beendet(Fig. 11). Ober-und Unterschale werden miteinander mit PU-Kleber verklebt.


12. Die Ruderanlenkungen werden nach einem einheitlichen Schema aufgebaut. Man benötigt Ø0.8mm Stahldraht, einen Ø1.3mm CFK-Stab, ein M2 Kugelgelenk und ein Ø3mm Bowdenzug Röhrchen (Fig. 12). Um eine gute Krafteinleitung in das Depron-Ruder sicher zu stellen, wird auf das Ruder parallel zur Flugrichtung ein 20x1mm Hartbalsastreifen(Fig. 13) aufgeklebt (beim Querruder oben und unten). Ein Schlitz nimmt das Ruderhorn auf (mit 5min Epoxy) und zwar so, dass die Bohrung genau über der Ruderachse liegt. Nach der Montage und genauen Justierung fixiert man das Röhrchen mit einem Tropfen Sekundenkleber. Die Anlenkung arbeitet so präzise und spielfrei, die außerdem bei Bedarf wieder leicht gelöst werden kann.


13. Die Hinterkanten der Seitenleitwerksteile erhalten eine Schräge, um einen ausreichenden Seitenruderausschlag sicher zu stellen und werden danach doppelt aufeinander geklebt. In diesem Arbeitsgang ist es sinnvoll, bereits die Ruderscharniere einzulegen. Gleiches erfolgt mit den Rudern. Die Leitwerke sollen ihren Platz auf der Oberseite in verlängerter Motorachse erhalten. Der Neigungswinkel (gerade, nach innen oder außen hängt vom persönlichen Geschmack ab). Eine Nacharbeit erzeugt die notwendige Profilierung bzw. Neigung. Danach werden die 6x6mm Balsaleisten jeweils auf der Innenseite eingesetzt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Farbgebung gekommen, aber man sollte bedenken, dass die Leitwerke dadurch etwa&xnbsp; 20% schwerer werden.


14. Das Servo wird liegend von außen eingebaut, wobei die vordere 6x6mm Balsaleiste einen Schraubpunkt aufnimmt. Für den zweiten wird eine kleine Leiste eingesetzt. Nun kann die entsprechende Aussparung geschnitten werden. Durch diese Montage kann das Servo jederzeit gewechselt werden. Die Seitenleitwerke klebt man mit PU-Leim auf.


15. Der Startvorgang vereinfacht sich, wenn man einen "Kickstarter" einbaut. Diesen stellt man am einfachsten aus zwei Streifen 25x40mm Möbel Filzgleiter her, die man aufeinander klebt (Fig. 21) und 50mm vor dem Schwerpunkt von innen einbringt (Fig. 19,22). Auf diese Weise stellt sich beim Halten automatisch der richtige Startwinkel von 30-40° ein und man kann Big Turtle sehr sicher mit einem winzigen "Kick" starten (Fig. 23).


16. Die Haube wird nach dem gleichen Verfahren wie Ober-und Unterschale (siehe Punkt 3) gebaut. Ein Ø5mm Neodym Magnet hält die Haube sehr sicher.


17. Als Beleuchtung dient eine optische Positionskontrolle , die außerdem durch Änderung der Blinkfrequenz den Kapazitätszustand des Akkus signalisiert.

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